1.2.1 Das Blended Learning Konzept

[unmarkierte Version][gesichtete Version]
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:


Blended Learning definiert eine Art des Lernens, die digitale Elemente des mediengestützten Lernens nutzt und diese mit klassischen Face-to-Face Elementen kombiniert (vgl. <cite>Kerres+2012, S. 388ff.</cite>).
Blended Learning definiert eine Art des Lernens, die digitale Elemente des mediengestützten Lernens nutzt und diese mit klassischen Face-to-Face Elementen kombiniert (vgl. <cite>Kerres+2012, S. 388ff.</cite>).

Version vom 29. März 2019, 10:58 Uhr

Blended Learning definiert eine Art des Lernens, die digitale Elemente des mediengestützten Lernens nutzt und diese mit klassischen Face-to-Face Elementen kombiniert (vgl. ).

Nach dem ersten E-Learning-Boom Anfang 2000 machte sich zunächst Ernüchterung breit. Der vollständige Ersatz traditioneller Trainingsmethoden durch losgelöste, alleinstehende E-Learning-Elemente bracht nicht den erwarteten Erfolg: die massive Einsparung von Kosten, motivationale Anreize zu selbstgesteuertem Lernen, eine vereinfachte Adaption von Lerninhalten und damit der Transfer des Erlernten blieben in weiten Teilen aus (, S. 5ff.). Die Abbruchquoten bei reinen Online-Angeboten ohne jeglichen sozialen Kontakt (zu anderen Lernenden oder Lehrpersonen) waren vergleichsweise hoch.

Bei Blended Learning Angeboten werden die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und virtuellem Lernen auf der Basis neuer Informations- und Kommunikationsmedien systematisch eingesetzt (Kerres, De Witt & Stratmann, 2002). Insgesamt ist der Begriff des Blended Learning nicht einheitlich definiert und wird häufig inkonsistent verwendet. So stehen unterschiedliche lerntheoretische Ansätze ebenso häufig hinter dem Konzept wie unterschiedliche Zielsetzungen, Medien und Kontexte. Losgelöst von didaktischen Konzepten sind aber auch Blended Learning-Szenarien nicht unmittelbar lernförderlich. Die einzelnen Elemente müssen didaktisch sinnvoll miteinander verzahnt werden. So setzt sich zunehmend die Diskussion um so genannte hybride Lernarrangements durch. In hybriden Lernarrangements werden die vorhandenen Möglichkeiten mediengestützter und traditioneller Lernmethoden didaktisch begründet zusammengeführt und ergeben ein Lernszenario, das auf einem didaktischen Konzept fußt und in dem die Vorteile beider Lehrmethoden vereint werden. Nach können Blended Learning-Szenarien oder hybride Lernarrangements nur dann didaktisch auf Studierende zugeschnitten sein, wenn der Konzeption eine konstruktivistische Auffassung von Lernen zugrunde liegt.

Typische Bestandteile eines Blended Learning-Szenarios sind nach Kerres 2012, S. 389f.

  1. Präsenzveranstaltungen für vielfältige, strukturierte und betreute Kommunikationsaktivitäten (weg von Vorträgen zur reinen Wissensvermittlung hin zu motivierenden, das Kennenlernen und die Gruppenbildung fördernden, interaktiven Kommunikationsaktivitäten)
  2. Wissensaneignung durch Selbstlernaktivitäten mit Medien (z.B. über interaktive Medien, die eine erhöhte zeitliche und räumliche Flexibilität ermöglichen)
  3. Förderung des sozialen, kooperativen Lernens durch soziale Lernsituationen und Gruppenarbeiten
  4. Tutoriell betreutes Lernen mit der Möglichkeit, Feedback zu erhalten (z.B. über Online-Coaching)
  5. Soziale Lernprozesse durch kommunikatives Lernen (z.B. in sozialen Netzwerken, Foren oder Chaträumen)
  6. Individuelle Lernplanung, auch Community-basiert (s.g. peer-to-peer)
  7. Prüfung und Zertifizierung des Lernerfolgs.

Elemente der klassischen Lehre werden hier didaktisch fundiert mit mediengestützten Elementen in einem Lernszenario vereint mit dem Ziel, eine positive und nachhaltig wirkende Lernerfahrung zu erreichen. Digitale Elemente ersetzen hier nicht die klassischen Bausteine, sondern ergänzen diese sinnvoll. Lernende sollen so ideal beim Erreichen ihrer Ziele und Bewältigen neuer Herausforderungen unterstützt werden.