1.1 Einstieg in die digitale Lehre

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=Einstieg in die digitale Lehre=
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Was ist gute digitale Lehre?
(Audiofile:
„Ich mach das schon seit Jahren, dass ich die Vorlesungsfolien als PDF zum Download einstelle!“
„Meine Studierenden kommunizieren mit mir über WhatsApp, wenn sie Fragen haben. Das kommt aber erst kurz vor der Klausur.“
„Du musst doch weg vom Frontalunterricht, das ist gar nicht mehr zeitgemäß. Ich lasse die Studies arbeiten – ich sage nur: Inverted Classroom!“
„Digitale Lehre, von wegen! Digitale Überwachung nenne ich das. Ich lasse mich doch nicht filmen!“
„Nur noch digital. Ich bekomme die Studies ja gar nicht mehr zu Gesicht.“
„Mir bietet die digitale Lehre mehr Freiheit – ich kann orts- und zeitunabhängig lehren.“
„Alles soll ich inzwischen online stellen – dabei bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich damit kein Urheberrecht verletze.“)
Noch zu Beginn dieses Jahrtausends ging es um die Frage, wie die technologische Entwicklung die Prozesse des Lernens und Lehrens unterstützen kann. Mittlerweile wird die Notwendigkeit der Digitalisierung der Lehre nicht mehr in Frage gestellt. Nicht mehr das ob, sondern vielmehr das WIE steht im Mittelpunkt der Diskussionen.
So definieren Klimsa & Issing 2011 digitalisierte Lehre noch als „Formen von Lernen, bei denen digitale Medien für die Distribution und Präsentation von Lernmaterialien einschließlich der Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation in Lernprozessen zum Einsatz kommen“ (2011, S. 14).
Aus mediendidaktischer Perspektive geht es aber darum, wie Medien in Bildungskontexten das Lehren und auch das Lernen nachhaltig unterstützen können.
Denn die „Digital Natives“, jene Generation die mit Smartphone und Tablet aufgewachsen ist, sitzen inzwischen in den Lehrveranstaltungen der Hochschulen. Der Umgang mit mobilen Endgeräten ist für sie selbstverständlich geworden und so erledigen sie einen Großteil ihrer alltäglichen Erledigungen über das Internet: sie bestellen online, erledigen die Bankgeschäfte mittels App, zahlen mit ihrem Smartphone, kommunizieren miteinander und beschaffen sich die notwendigen Informationen.
Diese Generation verfügt über ein großes Maß an „Medienbedienkompetenz“ (vgl. Handke, 2017, S. 36f.), die oftmals ausreicht, benötigte Informationen im Internet zu finden. „Ob es ihnen dabei allerdings gelingt, auch die für ihre inhaltlichen Ziele adäquaten Inhalte in qualitätsgesicherter Form aufzufinden, ist eine andere Frage“ (ebd.).
An dieser Stelle kann und sollte die Digitalisierung der Lehre greifen. Der Umgang mit den Medien ist den Studierenden bekannt und vertraut, den didaktischen Mehrwert sollte die Hochschule liefern.

Version vom 7. Februar 2019, 13:06 Uhr

Einstieg in die digitale Lehre

Was ist gute digitale Lehre? (Audiofile: „Ich mach das schon seit Jahren, dass ich die Vorlesungsfolien als PDF zum Download einstelle!“ „Meine Studierenden kommunizieren mit mir über WhatsApp, wenn sie Fragen haben. Das kommt aber erst kurz vor der Klausur.“ „Du musst doch weg vom Frontalunterricht, das ist gar nicht mehr zeitgemäß. Ich lasse die Studies arbeiten – ich sage nur: Inverted Classroom!“ „Digitale Lehre, von wegen! Digitale Überwachung nenne ich das. Ich lasse mich doch nicht filmen!“ „Nur noch digital. Ich bekomme die Studies ja gar nicht mehr zu Gesicht.“ „Mir bietet die digitale Lehre mehr Freiheit – ich kann orts- und zeitunabhängig lehren.“ „Alles soll ich inzwischen online stellen – dabei bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich damit kein Urheberrecht verletze.“)

Noch zu Beginn dieses Jahrtausends ging es um die Frage, wie die technologische Entwicklung die Prozesse des Lernens und Lehrens unterstützen kann. Mittlerweile wird die Notwendigkeit der Digitalisierung der Lehre nicht mehr in Frage gestellt. Nicht mehr das ob, sondern vielmehr das WIE steht im Mittelpunkt der Diskussionen. So definieren Klimsa & Issing 2011 digitalisierte Lehre noch als „Formen von Lernen, bei denen digitale Medien für die Distribution und Präsentation von Lernmaterialien einschließlich der Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation in Lernprozessen zum Einsatz kommen“ (2011, S. 14). Aus mediendidaktischer Perspektive geht es aber darum, wie Medien in Bildungskontexten das Lehren und auch das Lernen nachhaltig unterstützen können. Denn die „Digital Natives“, jene Generation die mit Smartphone und Tablet aufgewachsen ist, sitzen inzwischen in den Lehrveranstaltungen der Hochschulen. Der Umgang mit mobilen Endgeräten ist für sie selbstverständlich geworden und so erledigen sie einen Großteil ihrer alltäglichen Erledigungen über das Internet: sie bestellen online, erledigen die Bankgeschäfte mittels App, zahlen mit ihrem Smartphone, kommunizieren miteinander und beschaffen sich die notwendigen Informationen. Diese Generation verfügt über ein großes Maß an „Medienbedienkompetenz“ (vgl. Handke, 2017, S. 36f.), die oftmals ausreicht, benötigte Informationen im Internet zu finden. „Ob es ihnen dabei allerdings gelingt, auch die für ihre inhaltlichen Ziele adäquaten Inhalte in qualitätsgesicherter Form aufzufinden, ist eine andere Frage“ (ebd.). An dieser Stelle kann und sollte die Digitalisierung der Lehre greifen. Der Umgang mit den Medien ist den Studierenden bekannt und vertraut, den didaktischen Mehrwert sollte die Hochschule liefern.