Bevor Sie mit der Produktion eines Lehrvideos beginnen, sollten Sie zentrale Aspekte der geplanten Nutzung und Umsetzung definieren. Die folgenden Parameter helfen dabei, Ihr Lehrvideo didaktisch und technisch sinnvoll zu planen:
1. Verwendungszweck des Lehrvideos
Der Einsatz von Lehrvideos variiert je nach Lehrkontext und verfolgt unterschiedliche didaktische Ziele:
2. Aufnahmemethode
Grundsätzlich lassen sich zwei Aufnahmearten unterscheiden:
Auch eine Kombination beider Methoden ist möglich und bietet didaktisch vielseitige Gestaltungsspielräume.
3. Aufnahmesetting
Das Setting, in dem ein Lehrvideo produziert wird, beeinflusst maßgeblich dessen Wirkung, Atmosphäre und technischen Anspruch. Grundsätzlich lassen sich drei Typen unterscheiden:
Classroom-Setting Die Aufzeichnung erfolgt live im Hörsaal oder Seminarraum – in der Regel vor Publikum. Begleitende Präsentationen (z. B. PowerPoint) können als Screencast eingeblendet werden. Dieses Format eignet sich besonders zur Nachbereitung von Präsenzveranstaltungen, etwa bei krankheitsbedingter Abwesenheit oder zur Wiederholung komplexer Inhalte.
Office-Setting Die Aufnahme findet in ruhiger Umgebung statt – beispielsweise im Büro, Seminarraum oder in der Bibliothek. Dieses Setting ermöglicht eine unkomplizierte, alltagstaugliche Produktion und eignet sich besonders für kompakte Formate mit weniger komplexen Lehrinhalten.
Studio-Setting Die Produktion erfolgt in einem professionell ausgestatteten Studio mit hochwertiger Technik, Beleuchtung, Ton und Nachbearbeitung. Oft kommen auch Musik, visuelle Effekte oder Green-Screen-Technik zum Einsatz. Dieses Setting eignet sich besonders für anspruchsvolle Inhalte.
4. Länge des Lehrvideos
Die Wirksamkeit von Lehrvideos hängt maßgeblich von ihrer Länge ab. Aktuelle Studien bestätigen, dass kürzere Videos in der Regel eine höhere Aufmerksamkeit und ein stärkeres Engagement bei den Lernenden erzielen. Eine Untersuchung von Findeisen et al. (2019) zeigt, dass Videos, die länger als sechs Minuten sind, signifikant häufiger abgebrochen werden. Daher wird empfohlen, längere Lerninhalte in entsprechend kurze Videosequenzen zu unterteilen. (ganzer Artikel)
Auch die TechSmith-Studie zur Videonutzung aus dem Jahr 2024 betont die Bedeutung der Videolänge. Demnach gelten Videos ab 20 Minuten für 29% der Befragten als zu lang, während kürzere Videos bevorzugt werden.
Für eine effektive Wissensvermittlung sollten Lehrvideos möglichst kompakt gehalten werden. Eine maximale Länge von sechs Minuten wird empfohlen, um die Aufmerksamkeit der Lernenden zu erhalten und die Lernziele effizient zu erreichen.