1.2.2 Der "Inverted Classroom"

Das mediengestützte Konzept der Lehr-/Lernmethode des Inverted Classroom basiert darauf, dass die Inhaltsvermittlung, die in der traditionellen Lehre durch den Lehrenden in einer Präsenzzeit vor Ort stattfindet, mit der Übungs- bzw. Vertiefungsphase zu Hause vertauscht wird („Konzept des umgedrehten Unterrichts“). Ziel ist, die Lehrveranstaltung durch die Interaktivität stärker auf die Lernenden zu fokussieren und diese dadurch effektiver zu gestalten. Das Lerngeschehen in den Präsenzphasen wird im „Flipped Classroom“ somit wesentlich durch die Studierenden, ihre Fragen, Impulse und Aktionen bestimmt.

InvertedClassroom 3.png

Hierzu werden zu Beginn der Studienphase zumeist kurze Lehrvideos zum Selbststudium angeboten. Die Inhaltsvermittlung findet somit nicht mehr im Hörsaal statt, sondern durch selbstständiges Erarbeiten der Studierenden von zu Hause aus. In der anschließenden Phase der Inhaltsvertiefung werden die zu vermittelnden Kompetenzen durch Übungen, Praxisaufgaben, etc. geschult. Dieses Lehrkonzept setzt ein hohes Maß an Selbstdisziplin der Studierenden voraus, denn die Vertiefung der Inhalte durch Übungen kann nur gelingen, wenn die Studierenden die digital zur Verfügung gestellten Wissensinhalte pflichtbewusst erarbeitet haben (vgl. Handke 2017, S. 61ff.). Zwischengeschaltete Testszenarien zwischen den einzelnen Lerneinheiten können dazu genutzt werden, den Wissensstand der Studierenden zu prüfen.

Die wichtigsten Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Gelingen seien laut Handke 2017:

  • digitale Lehrmaterialien für die selbstgesteuerte Inhaltsvermittlung,
  • auf die Inhalte abgestimmte elektronische Tests,
  • eine kompetenzorientierte Präsenzphase.

Weiterführende Hinweise, Praxisbeispiele und mehr können Sie auf den Seiten von e-teaching.org einsehen.